Schmerzhafter Husten: Was tun? 10 hilfreiche Tipps, wie husten weniger wehtut

Schmerzen in Hals oder Brust beim Husten? Wir haben die Atemphysiotherapeutin Marlies Ziegler gefragt, was man gegen schmerzhaften Husten tun kann. Mit diesen zehn Ratschlägen tut das Husten nicht mehr (ganz so) weh.

Wo der Schmerz beim Husten sitzt

Schmerzhaften Husten gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. „Schmerzen während des Hustens können in Hals oder Brust auftreten. Manchmal auch gleichzeitig in Hals und Brust. Dabei kann der Husten trocken und bellend sein. Er kann aber auch mit gelbem bis grünem Auswurf einhergehen.

„Was man gegen den Schmerz beim Husten tun kann, hängt davon ab, wo und warum man Schmerzen hat“, sagt die Atemphysiotherapeutin Marlies Ziegler. Sie behandelt in ihrer Praxis Menschen mit akuten sowie chronischen Lungenerkrankungen und gibt ihren Patienten auch Tipps bei schmerzhaftem Husten.

Allgemeine Tipps bei schmerzhaftem Husten

Egal, ob der Schmerz in Hals oder Brust auftritt und unabhängig davon, ob Sie Schleim abhusten können oder nicht: Diese drei Ratschläge können Sie immer beherzigen.

1. Arzt aufsuchen, wenn Schmerzen mehrere Tage andauern

Sollten Sie über mehrere Tage hinweg während des Hustens an Schmerzen leiden, die nicht besser werden, suchen Sie bitte eine Ärztin oder einen Arzt auf. Das gilt vor allem dann, wenn der Schmerz in der Brust auftritt. Dahinter könnte sich eine Lungenentzündung, Entzündung des Rippenfells oder Lungenfells oder eine angebrochene Rippe verbergen.

2. Husten kontrollieren und hinauszögern

Vermeiden Sie Schmerzen, indem Sie möglichst wenig beziehungsweise kontrolliert husten. Es bedarf zwar etwas Selbstkontrolle. Doch ist es möglich, Hustenanfälle und Hustenreiz zu stoppen.

3. Viel trinken

Genügend zu trinken – vorzugsweise Husten- und Kräuter-Tees, zum Beispiel Ingwer-, Salbei- oder Thymiantee (keine Kamille) mit schonend verarbeitetem Honig – beruhigt den Hals und sorgt indirekt über die Blutbahn dafür, dass auch die Schleimhäute der Atemwege feucht bleiben. Das ist wichtig, weil ausgetrocknete Schleimhäute reizanfällig sind. Die Reizungen führen zu Husten.

Schmerzhafter Husten im Hals

Treten die Schmerzen beim Husten im Hals auf, können Sie folgendes tun:

1. Lutschtabletten

Sie beruhigen Schleimhaut und Schmerzrezeptoren im Hals- und Rachenbereich.

2. Hals wärmen

Legen Sie sich etwas Wärmendes um den Hals wie einen Schal, ein Tuch oder ein aufgewärmtes Kirschkernsäckchen. Die Wärme wirkt beruhigend und regt die Durchblutung an.

3. Dampfinhalation oder Inhalation mit Vernebler für große Tröpfchen

Führen Sie Ihrem Rachen Feuchtigkeit über Inhalation zu. Aber ACHTUNG: Beim Inhalieren von heißem Wasserdampf besteht Verbrühungsgefahr, weswegen die Dampfinhalation vor allem Kindern nur sehr eingeschränkt empfohlen werden kann. Sicherer, angenehmer und gezielter ist daher die Inhalation mit einem Vernebler, der extragroße Tröpfchen erzeugt wie zum Beispiel der PARI Xlent Vernebler.

Schmerzhafter Husten in der Brust

Schmerzen beim Husten in der Brust können Sie wie folgt mindern:

1. Warme Wickel

Feuchte Wärme wirkt immer entspannend auf die Bronchialmuskulatur, regt die Durchblutung an und hilft, den Schleim in der Lunge zu lösen. Durchnässen Sie ein Handtuch mit Wasser, das so warm beziehungsweise heiß wie möglich ist. Passen Sie die Wassertemperatur Ihrer individuellen Hitzeempfindlichkeit an. Wringen Sie das Handtuch aus. Wickeln Sie es fest um den Brustkorb, wobei Sie das Handtuch knapp unter der Achsel ansetzen. Lassen Sie sich dabei idealerweise von einer anderen Person helfen. Wickeln Sie ein trockenes Handtuch über das feuchte und legen Sie sich unter eine Decke ins Bett oder aufs Sofa. Wenn das Handtuch abgekühlt ist, entfernen Sie dieses und machen – bei Bedarf – einen nächsten Brustwickel.

2. Feuchtes Handtuch und Wärmflasche

Sollte Ihnen ein warmer Brustwickel zu aufwändig sein, können Sie einen ähnlich entspannenden Effekt mit einem feuchten Handtuch und einer Wärmflasche erzeugen. Feuchtes, lauwarmes Handtuch auf die Brust und warme Wärmflasche darauf. Auch hier wieder ein trockenes Handtuch darüber, damit die Decke nicht feucht wird, unter die Sie sich kuscheln.

WICHTIGER HINWEIS bei feuchter Wärme: Warme Wickel sollten Sie nicht bei Fieber und akuten Entzündungen machen.

3. Leichte Übungen zur Entspannung und Schleimmobilisation

Wie Wärme helfen auch einfache Dehnübungen dabei, die Bronchialmuskulatur aufzumachen und zu entspannen. Zudem lockern diese das Sekret in den Bronchien, so dass Sie den Schleim einfacher abhusten können. Probieren Sie aus, welche Übungen Ihnen guttun. Hier finden Sie eine Auswahl an Mobilisationsübungen.

4. Massagen und Selbstmassagen

Ideal zum Lösen von Verspannungen sind Massagen. Sollten Sie niemanden haben, der Rücken und Nacken massieren kann, gibt es folgende Möglichkeiten der Eigenmassage.

  • Streifen Sie mit Ihren Fingerkuppen die Rippenzwischenräume unterhalb des Schlüsselbeins und am Brustkorb aus oder massieren Sie diese Zonen. Verwenden Sie dafür einen Tropfen Massageöl oder Bodylotion, um den Hautwiderstand zu reduzieren.
  • Rollen Sie einen Igelball unterhalb des Schlüsselbeins über den Brustkorb.

5. Inhalation mit einem Vernebler

Die Inhalation von Kochsalzlösung wie der PARI NaCl 0,9% Inhalationslösung befeuchtet und pflegt die Atemwege. Gereizte Bronchien beruhigen sich dadurch. Sekret wird verflüssigt und lässt sich einfacher abhusten. Dabei sollten Sie einen Vernebler nutzen, der lungengängige Tröpfchen erzeugt wie beispielsweise den PARI BOY oder den PARI COMPACT2.


Über Marlies Ziegler

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Marlies Zieger entstanden. Sie arbeitet als niedergelassene Physiotherapeutin in München. Ihr Schwerpunkt liegt auf Atemphysiotherapie. Seit über 20 Jahren behandelt sie Patienten mit chronischen obstruktiven und restriktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD, Mukoviszidose (CF) und Primärer Ciliärer Dyskinesie (PCD).


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Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Facharzt und Physiotherapeuten abzusprechen.


Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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