Lippenbremse: Die Atemtechnik kurz erklärt

Die Lippenbremse ist eine Ausatembremse für Menschen mit Atemproblemen. Sie entsteht, wenn Sie die Lippen locker aufeinanderlegen und die Luft leise ausströmen lassen. Das Ausatmen mit der Lippenbremse führen Sie in Ihrem individuellen Atemrhythmus durch.

Die Lippenbremse zählt zu den sogenannten körpereigenen Stenosen-Atmungen.

So führen Sie die dosierte Lippenbremse richtig durch

Für die Ausatmung legen Sie die Lippen locker aufeinander. Dabei soll ein schmaler Spalt zwischen den Lippen entstehen.

Atmen Sie durch diesen Spalt aus. Die Luft entweicht langsam und länger durch die Lippen.

Bitte beachten Sie: die Lippen nicht aufeinanderpressen. Es soll möglichst keine Spannung in Lippen und Wangen bestehen. Atmen Sie stets entspannt.

Die Lippenbremse bewirkt, dass:

  • … während der Ausatmung die Bronchien länger offenbleiben und sich der Druckabfall in den Bronchien langsamer vollzieht, weil gegen Widerstand ausgeatmet wird. Dadurch werden Kollaps-Phänomene verhindert und der Überblähung entgegengewirkt.
  • … Sie länger und leichter ausatmen können und Sie sich damit nicht überblähen. Mehr Tipps gegen eine Überblähung der Lunge finden Sie hier.
  • … Sie Ihre Atmung beruhigen (zum Beispiel bei einer Panik-Attacke) und Hustenreiz besser kontrollieren können.

Für ähnlichen Effekt wie Lippenbremse PARI PEP S System nutzen

Einen ähnlichen Effekt, wie mit der Lippenbremse können Sie auch durch den Einsatz anderer Stenosen erzielen, wie zum Beispiel mit unserem PEP-System: dem PARI PEP S System, das individuell für jeden Patienten eingestellt werden kann.

Für wen eignet sich die Lippenbremse?

Die Lippenbremse ist eine bewährte Atemtechnik, die Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen (Asthma, Bronchiektasie, COPD, Mukoviszidose, Primäre Ciliäre Dyskinesie u. ä.) und akuten Infekten, aber auch Gesunde bei körperlicher Anstrengung anwenden. Sie hilft dabei:

  • Kurzatmigkeit zu mildern
  • Panikattacken einzudämmen
  • Hustenreiz und Hustenattacken zu kontrollieren
  • das Atmen nach körperlicher Anstrengung schneller zu beruhigen
  • flache Atmung – zum Beispiel ausgelöst durch Stress – zu beruhigen, zu verlangsamen und zu vertiefen

Über Rita Kieselmann

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der erfahrenen Physio- und Atemtherapeutin Rita Kieselmann entstanden. Sie arbeitet seit 1974 in der Physio- und Atemtherapie. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit chronischen Atemwegserkrankungen.

Rita Kieselmann ist Gründerin des Arbeitskreises Physiotherapie im Mukoviszidose e. V. Zudem entwickelte sie Selbsthilfetechniken zum Sekret-Transport wie zum Beispiel die Modifizierte Autogene Drainage und Atemmanöver mit oszillierenden PEP-Systemen.


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Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt abzusprechen.


Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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