Schleim lösen aus Lunge und Bronchien: Serie mit 8 hilfreichen Übungen. Teil 5

 

Schleimbildung in der Lunge bei Infekten ist eine normale Reaktion des Körpers. Die Becherzellen produzieren vermehrt Schleim, um die Krankheitserreger schnell aus dem System abtransportieren zu können. Gleichzeitig schwillt die Schleimhaut an, da viele Immunabwehrzellen zum Ort des Geschehens transportiert werden. Mehr Schleim und geschwollene Schleimhäute verengen die Bronchien und damit auch den Weg, den die Luft nehmen muss. Das Atmen wird schwerer. Mit bestimmten Übungen lässt sich der Schleim in der Lunge mobilisieren, so dass dieser einfacher und schneller abgehustet werden kann. Wir stellen Ihnen hier in unserem PARI BLOG jede Woche eine von acht hilfreichen Übungen vor: 

Warum funktionieren Atemübungen, um Schleim in Lunge bzw. Bronchien zu lösen?

Diese Frage haben wir Marlies Ziegler gestellt. Sie ist Physiotherapeutin, spezialisiert auf Atemphysiotherapie und arbeitet täglich mit Patienten, die chronisch Probleme damit haben, Schleim aus Lunge und Bronchien zu lösen. Deswegen kennt sie effektive Übungen, um Schleim in der Lunge zu mobilisieren. Diese Übungen eignen sich nicht nur für Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, wie COPD, Mukoviszidose, PCD oder chronischer Bronchitis, sondern auch wenn Lunge und Bronchien akut durch eine Erkältung, Bronchitis oder Lungenentzündung mit Schleim verstopft werden.

Marlies Ziegler weiß aus Erfahrung, dass die Übungen funktionieren. Der Grund: „Die Übungen beeinflussen die Beweglichkeit des Brustkorbs, der Wirbelsäule und der Rippen positiv. Durch diese Bewegung verändert sich die Atmung und der Schleim kann besser gelöst werden.“

Alle Übungen sollten mit der Atmung kombiniert werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Durch die Kombination aus Atmung und Bewegung können atemsynchrone Schwankungen in den Bronchien entstehen, wodurch Luft hinter das Sekret gelangen kann. Der Schleim löst sich und kann einfacher aus der Lunge abtransportiert werden. Noch besser funktioniert das, wenn nach der Einatmung eine kurze Atempause (wenn möglich langsam bis drei zählen) eingehalten wird. 

Übung 5: Kleine Kobra

Die Übung „Kleine Kobra“ dehnt und öffnet den Schulterbereich, Brust, Lunge und Bauch (Zwerchfell). Durch die Öffnung und Weitung kann sich der Schleim in Lunge leichter von der Bronchialwand lösen und abgehustet werden. So geht’s:

  1. Auf den Bauch legen. Blick in Richtung Boden/ Matte. 
  2. Schultern weg von den Ohren ziehen.
  3. Den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule bringen.
  4. Den Oberkörper hochheben. Aus dem oberen Rücken heraus die Position halten.
  5. Arme angewinkelt auf Brusthöhe auf dem Boden ablegen.
  6. Die Arme tragen wenig Gewicht. Die Kraft kommt die ganze Zeit über aus der Rückenmuskulatur.

Für 6 bis 10 tiefe Atemzüge (Nasenatmung) in der Position verharren. Entspannt atmen. 

 Über Marlies Ziegler
Marlies Ziegler arbeitet als niedergelassene Physiotherapeutin in München. Ihr Schwerpunkt liegt auf Atemphysiotherapie. Sie behandelt seit 20 Jahren Patienten mit chronischen obstruktiven und restriktiven Atemwegserkrankungen, wie Asthma, COPD, Mukoviszidose (CF) und Primäre Ciliäre Dyskinesie (PCD). 

Übung 1: Pfeil und Bogen im Liegen

Übung 2: Schraube (unterlagert)

Übung 3: Fisch (aktiv oder gelagert)

Übung 4: Zwerchfellbrücke aktiv

Übung 6: B Brust-Dreh-Dehn-Lage

Übung 7: Zwerchfellgriffe

Übung 8: Packegriffe selbst durchgeführt

Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keinen Therapieersatz dar. Die vorgestellten Übungen sollen als Beispiele für die Atemtherapie dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Facharzt und Physiotherapeuten abzusprechen.

Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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