Inhalation bei Tracheostoma: Praxistipps für Patienten

Inhalation spielt in der Therapie von Menschen mit Tracheostoma eine wichtige Rolle. Hier gibt es Praxistipps rund um die Feuchtinhalation, eine freie Atmung und häufige Fragen von Patientinnen und Patienten mit Tracheostoma.

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Ist die Feuchtinhalation bei Tracheostoma Standard?

Nach Anlage eines Tracheostomas ist neben der logopädischen Unterstützung vor allem das Sekretmanagement ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Die Feuchtinhalation ist dabei ein Standardverfahren in der Therapie.

Das weiß Jürgen Lippert aus eigener Erfahrung. Der Vizepräsident des Bundesverbandes der Kehlkopfoperierten e.V. lebt mit einem Tracheostoma. Auch er hat nach der Operation NaCl (= Kochsalzlösung) inhaliert. Nach der Operation müssen Patienten und Patientinnen erst erlernen, richtig durch die Kanüle zu atmen, zu sprechen und sich von Schleim zu befreien. Ist der Schleim flüssig und locker, funktioniert das besser.

Die Feuchtinhalation wird nicht nur für die Zeit direkt nach der Operation empfohlen, sondern generell. Tracheostoma-Patienten müssen ihre Trachealkanüle permanent sauber und durchgängig halten, indem sie sie von Sekret befreien. Dabei unterstützt die Inhalation, weil sie das Sekret verflüssigt und ein Antrocknen des Sekrets reduziert. Infolgedessen lässt sich der Schleim leichter abhusten.

Welche Rolle die Inhalation in der Therapie spielt, ist individuell. Arzt oder Ärztin passen diese auf die entsprechenden Bedürfnisse der Patienten an.

Was bewirkt die Inhalation bei Tracheostoma?

Die Feuchtinhalation mit einem Vernebler wie dem PARI LC SPRINT Tracheo hilft, das Sekret in den Atemwegen zu verflüssigen. Dies erleichtert das Abhusten oder Absaugen des Schleims aus der Trachealkanüle und verbessert den pulmonalen Gasaustausch. Denn der überschüssige Schleim kann die Bronchien blockieren. Das wiederum kann die Atmung beziehungsweise den Gasaustausch beeinträchtigen. Eine saubere Trachealkanüle verbessert die Atmung und beugt Infektionen vor.

In der Regel vernebeln Tracheostoma-Patienten NaCl 0,9 % (= isotonische Kochsalzlösung). Bei Problemen mit sehr viel oder zähem Schleim in den Atemwegen kann eine Verneblertherapie mit hypertoner Kochsalzlösung wie MucoClear 3% oder MucoClear 6% hilfreich sein. Kombiniert man die hypertone Lösung zusätzlich mit dem Naturstoff Ectoin wie bei MucoClear Protect, kommt noch eine entzündungsreduzierende Wirkung hinzu. Außerdem ermöglicht die Inhalation eine gezielte Medikamentenabgabe in die unteren Atemwege.

Wann ist eine Inhalation bei Tracheostoma besonders wichtig und hilfreich?

Die Feuchtinhalation bei Tracheostoma kann in unterschiedlichen Situationen Erleichterung verschaffen wie zum Beispiel in folgenden:

Kalte Jahreszeit

Eine häufigere Inhalation kann zum Beispiel im Herbst und Winter sinnvoll sein. Denn die Heizungsluft in Innenräumen trocknet die Schleimhäute stärker aus. Die Inhalation mit isotonischer Kochsalzlösung wirkt einer Austrocknung entgegen, indem sie die Atemwege befeuchtet. Feuchte Schleimhäute schützen die Atemwege besser vor eindringenden Krankheitserregern.

Bei Infekten (Erkältung, Schnupfen)

Im Herbst und Winter kursieren mehr Viren in der Bevölkerung als sonst. Bereits ein leichter Infekt kann zu stärkerer Verschleimung und mehr Atemproblemen führen. Auch in diesem Fall ist eine vermehrte Feuchtinhalation sinnvoll, um das Tracheostoma möglichst sauber zu halten und eine Infektion der unteren Atemwege vorzubeugen.

Inhaliergeräte und Vernebler speziell für Tracheostoma

Für die Inhalation sollten Sie speziell für das Tracheostoma konzipierte Vernebler mit Masken oder Adapter verwenden. Diese können Sie passgenau auf dem Tracheostoma am Hals anlegen. Das sichert eine effiziente und effektive Inhalation. PARI bietet speziell für tracheotomierte Kinder und Erwachsene passende Vernebler an.

PARI LC SPRINT Tracheo mit Maske

Neben dem Düsenvernebler (Düsenaufsatz orange) mit Ventilsystem und dem PARI Tracheo Maskenadapter sind die PARI Tracheostoma-Maske (Bestell-Nr.: 023G1091 / PZN: 18256579 / Hilfsmittel-Nr.: 14.99.99.1038) und ein Anschlussschlauch mit Adapter Bestandteil des Sets. Die Maske ist besonders weich und wird dicht über das Tracheostoma gesetzt.

PARI LC SPRINT Tracheo mit Adapter

Der Düsenvernebler (Düsenaufsatz orange) mit Ventilsystem mit dem LC Tracheoadapter (Bestell-Nr.: 023G1081 / PZN: 18664491 /Hilfsmittel-Nr.: 14.99.99.1038) wird direkt auf das Tracheostoma aufgesteckt und sorgt für einen perfekten und stabilen Sitz. Außerdem ist im Set ein Anschlussschlauch mit Adapter enthalten.

Beide Vernebler sind mit allen PARI-Kompressor-Inhaliergeräten wie dem PARI BOY oder dem PARI COMPACT2 kompatibel.

Pflege und Reinigung der Vernebler

Im häuslichen Gebrauch sollte der Vernebler nach jeder Anwendung gereinigt und 1x wöchentlich desinfiziert werden, um Keimbildung zu verhindern. Dazu zerlegen Sie den Vernebler in seine Einzelteile und reinigen diese mit frischem Spülwasser. Danach kochen Sie die Teile in einem Topf aus oder Sie geben die Teile in ein Sterilisiergerät für Babyflaschen.

Inhalationshäufigkeit, Dauer und Lösungen für Tracheostoma-Patienten

Die Häufigkeit der Inhalation und welche Lösungen Sie inhalieren sollten, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Viele Tracheostoma-Patienten inhalieren zwei- bis viermal täglich mit isotoner NaCl-Lösung (0,9 % Salzgehalt). Bei starker Verschleimung kann die Inhalation von hypertoner Kochsalzlösung sinnvoll sein.

PARI Inhalationsgeräte vernebeln schnell und effizient. Daher dauert die Feuchtinhalation mit einem Inhaliergerät von PARI in der Regel 4 bis 5 Minuten (bei 2,5 ml Füllvolumen mit dem PARI BOY).


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Hinweise: Der Inhalt des Beitrags stellt keine Therapieempfehlung dar. Die Bedürfnisse von Patienten sind individuell sehr verschieden. Vorgestellte Therapieansätze sollen nur als Beispiele dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt abzusprechen.


Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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