In diesem Jahr wird Nik Linder auf dem PARI Blog und Instagram regelmäßig aus seinem Leben als Apnoetaucher und Atemtrainer berichten. Er startet damit, was ihm Atmung bedeutet, und was genau er eigentlich mit PARI zu tun hat.
Ich bin seit fast zehn Jahren hauptberuflich „Apnoetaucher“. Das bedeutet, dass ich mit Luft- anhalten mein Geld verdiene. Bei dieser Art des Tauchens entdecke ich die Unterwasserwelt mit nur einem Atemzug. Während dieser „Atempause“ entdecke ich die großen Tiere der Ozeane, atemberaubende Korallenriffe, aber auch mich selbst.
Meinen Blick lenke ich immer wieder in meine Umgebung, aber auch nach innen um Anspannungen im Körper und in meinen Gedanken zu erkennen und zu lösen. Denn umso entspannter ich bin, desto weniger Energie und Sauerstoff verbrauche ich, wodurch längere und vor allem sicherere Tauchgänge möglich sind.
Menschen, die meine Kurse besuchen, sind dabei immer erstaunt, wie viel Raum die Atmung in so einem Kurs einnimmt. „Ich dachte, wir lernen, wie man nicht atmet“, so die häufige Rückmeldung meiner Schüler. Um mit einem Atemzug möglichst weit, tief und lang zu tauchen, lernt man zuerst, wie man richtig atmet. Als Apnoetaucher habe ich kein Atemgerät, keine Tauchflasche und erkunde die Welt, die sich unter der Wasseroberfläche verbirgt mit minimaler Ausrüstung.
Flossen, Maske, Schnorchel, ein Taucheranzug und ein Bleigurt sind alles, was ich brauche. Weniger Equipment bedeutet weniger Ablenkung und hilft mir, mich besser wahrzunehmen. Weniger Equipment bedeutet aber auch, weniger Hilfe durch Ausrüstung und eine höhere Anforderung an Körper und Geist. Die Lunge und die Atmung sind hierfür der wichtigste Schlüssel.
Für das Apnoetauchen ist es gar nicht so entscheidend, eine große Lunge zu haben. Wichtiger ist es, aus der Lunge möglichst viel nutzbares Volumen – Vitalkapazität – zu schöpfen. Mit Atemtechniken vor allem aus der Yoga-Atmung, dem Pranayama, üben wir mehr einzuatmen und mehr auszuatmen. Dabei werden vor allem das Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskeln trainiert. Wer lange und tief tauchen möchte, der muss seine Atemmuskulatur trainieren, um mit dem letzten Atemzug möglichst viel Luft und den darin enthaltenen Sauerstoff einzuatmen.
Das Atemtraining dient aber nicht nur dazu, mehr Lungenpotential nutzbar zu machen und die Atemmuskeln zu trainieren. Es hilft auch dabei, bewusster zu atmen, um ruhiger zu werden. Eine Kernkompetenz von uns Apnoetaucher oder Freediver ist es, auf den Punkt entspannen zu können. Hier nutzten wir vor allem die entspannende Bauchatmung sowie eine langsame Ausatmung.
Atemübungen und Atemmeditationen sorgen dafür Ruhe in den Kopf zu bekommen. Beim Apnoetauchen gehören Extremsport und Entspannung eng zusammen. Gerade in kritischen Situationen wird der innere Kritiker lauter. Es kommen Sorgen, Zweifel und negative Gedanken hoch. In der Vorbereitung auf einen Wettkampf oder Rekordtauchgang habe ich mich daher auf eine einfache Atemmeditation konzentriert. Diese zwang mich im Hier und Jetzt bei mir und meiner Atmung zu sein, umso keine negativen und automatischen Gedanken entstehen zu lassen.
Frei zu atmen war mir aber nicht immer möglich. Als Kind war ich ein klassischer Mundatmer; die Nase war immer verstopft. Wenn mir meine Mutter heute Kassetten vorspielt, auf denen ich als Kind zu hören bin, dann näselt der kleine Nik schon sehr. Einatmen durch die Nase war mir schlicht nicht möglich. Es folgten einige Operation, die damals normal waren und niemand hinterfragt hätte. Mandeln, Polypen, Rachenmandeln und am Ende auch noch eine Begradigung der Nasenscheidewand.
Danach ging es besser. Die Nasenatmung sorgte dafür, dass die vielen Erkältungen und Erkrankungen der Atemwege nachließen und ich danach auch sportlich erfolgreicher wurde. Besonders in meinem Lieblingssport, dem Schwimmen, gelangen mir große Fortschritte. Dort entdeckte ich auch die Leidenschaft für das Tauchen. Bei der DLRG machte mir vor allem das Streckentauchen besonders großen Spaß. Hier unten am Grund des Schwimmerbeckens waren alle Sorgen und Probleme weit weg. Der Stress mit den Eltern, die Mathearbeit – alles schien hier unten keine Rolle mehr zu spielen.
Viele Jahre später, ich war bereits eine erfolgreicher Apnoeathlet und habe vor allem in der Disziplin Apnoetauchen unter Eis Weltrekorde gebrochen – wurde bei meinem jüngsten Sohn kindliches Asthma festgestellt. Meine Frau lieh zunächst ein PARI Inhalationsgerät mit Vernebler in der Apotheke, bevor wir ein eigenes Gerät kauften.
Damit konnte Lenni besser atmen und mit der Zeit ließen die Symptome nach. Er hatte keine Einschränkungen mehr und konnte wieder Fußball spielen und mit seinen Freunden herumrennen. Unser Gerät verschwand erstmal in einer Kiste im Keller, denn Lenni hatte keine Probleme mehr. Für mich entdeckte ich das PARI Gerät wieder, als ich erstmals Schwierigkeiten mit dem Abtauchen bekam.
Als Apnoe-Tauchlehrer bin ich auf der ganzen Welt unterwegs. Tauchen mit Walen in Französisch-Polynesien, mit Haien auf den Bahamas, Orcas in Norwegen, Eistauchen in den Alpen und Tieftauchen in Ägypten und der Türkei. Wo auch immer es Wasser gibt, kann man auch tauchen.
Gerade die Reisen waren auch immer eine Belastung für meine Atemwege. Trockene und kalte Luft in Hotels und Flugzeugen, sowie windige Böen auf dem Meer können zu Verkühlungen führen. Wer erkältet ist, kann nicht tauchen. Ist man aber als Experte für eine Gruppe Apnoetaucher gebucht, sollte man fit sein und seine Atemwege pflegen. Sonst muss der Workshop oder die Reise abgesagt werden.
Besonders der Druckausgleich beim Abtauchen kann in meinem Sport Schwierigkeiten machen. Auf dem Weg in die Tiefe wird die Luft im Körper komprimiert - sowohl in der Lunge als auch im Mittelohr. Das Trommelfell trennt den äußeren Gehörgang vom Mittelohr. Um es nicht zu verletzen, macht man einen Druckausgleich, der dafür sorgt, dass Luft durch die Eustachische Tube in das Mittelohr gedrückt wird, um einem Unterdruck entgegenzuwirken.
Bei Erkältungen, Allergien oder Verschleimungen ist ein Druckausgleich nicht möglich, so dass ein Abtauchen zu einer Verletzung des Trommelfells führen würde. Auch die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume, die beim Tauchen Probleme machen können.
Den PARI SINUS2 habe ich für mich entdeckt, als ich wieder einmal Schwierigkeiten beim Tauchen bekam. Beim Abtauchen spürte ich einen Druck auf der Stirn und ich kam nur unter Schmerzen tiefer. Probleme mit den Stirnhöhlen können längerfristig sein, was zu diesem Zeitpunkt sehr unangenehm war. Ich stand mitten in einem sehr anspruchsvollen Kurs, der tägliche Tieftauchgänge beinhaltete.
Als positiv denkender Mensch, ging ich jeden Abend davon aus, dass es am nächsten Tag schon gehen würde. Es tat sich aber nichts. Erst als ich den PARI SINUS2 auspackte und meine Atemübungen mit Inhalation kombinierte, spürte ich sehr schnell eine Besserung. Die feinen Aerosole schienen den zähflüssigen Schleim zu verdünnen und abzutransportieren. Was mir sonst wochenlang das Tauchen erschwert oder unmöglich gemacht hätte, löste sich nun sprichwörtlich und in kürzester Zeit auf.
Ab da gewöhnte ich mir an, meine Atemwege dauerhaft zu pflegen und den PARI in meine Atemroutine zu integrieren. Ich habe seitdem keine Schwierigkeiten mehr mit meiner Stirnhöhle und auch Probleme mit dem Druckausgleich im Ohr sind seltener geworden. Und noch wichtiger: Ich bekomme im Sport mehr Luft, kann nachts leichter durch die Nase atmen und schlafe besser.
Nik Linder hat mehrere Weltrekorde im Streckentauchen unter Eis und mehrere nationale Apnoe-Rekorde gebrochen. Als erster Mensch hat der begeisterte Seatrekker den Bodensee schwimmend und ohne Support umrundet. Nik ist als Atem- und Entspannungstrainer tätig und hat mit „Relaqua“ eine Entspannungsmethode erfunden, die ihre Wurzeln im Apnoetauchen, dem Atemyoga und der Achtsamkeit hat. Als Autor, Speaker und Apnoetrainer ist er vor allem im deutschsprachigen Raum aktiv, seine Reisen führen ihn aber in die ganze Welt.
Hinweis: Bei den im Erfahrungsbericht getroffenen Aussagen handelt es sich um die individuelle Sichtweise der berichtenden Person. Diese spiegeln nicht zwangsläufig die PARI Sichtweise oder den allgemeinen Stand der Wissenschaft wider.
Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.
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