Frau mit langen blonden Haaren verwendet das PARI SINUS2 Inhalationsgerät zur Therapie der Nasennebenhöhlen. Sie hält das Mundstück mit einer Hand und verschließt mit der anderen ein Nasenloch. Das Gerät steht auf einem Tisch in einem hellen, modernen Wohnraum.

Inhalieren bei Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): So machen Sie es richtig


Druck im Gesicht, verstopfte Nase, pochender Kopf – eine Sinusitis kann den Alltag schnell lahmlegen. Die gute Nachricht: Feucht­inhalation mit einem geeigneten Vernebler‑System kann dabei helfen, zähen Schleim zu verflüssigen und Entzündungen in den Nebenhöhlen zu mindern. Im folgenden Leitfaden zeigen wir Ihnen in fünf Schritten, wie Sie dieses Verfahren sicher anwenden.

Warum Kochsalzlösung inhalieren?

Bei einer Sinusitis entzünden sich die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen. Die Schwellung verschließt die feinen Verbindungsgänge (Ostien) zur Nasenhaupthöhle, Sekret staut sich, Druck und Schmerzen nehmen zu.

Ziel der Inhalation ist es, zähen Schleim zu verflüssigen und aus den Nebenhöhlen abzutransportieren. Hypertone Kochsalzlösung entzieht durch ihren osmotischen Effekt Wasser aus den Schleimhautzellen: Die Schwellung geht zurück, der Schleim wird dünnflüssiger und kann leichter abfließen.

Warum Dampfinhalation mit Topf & Handtuch veraltet und riskant ist

Heißer Wasserdampf wird oft als Hausmittel bei Sinusitis empfohlen – doch aktuelle Studien und ärztliche Fachmeinungen sprechen dagegen. Warum?

  • Kein Salz im Dampf: Salz verdampft in heißem Wasser nicht. Aufgrund seiner deutlich höheren Siedetemperatur bleibt es im Topf zurück, während das Wasser verdampft Die schleimlösende Wirkung von Kochsalz lässt sich daher nur über Nasenspülung oder Verneblung erzielen.
  • Unklare Wirkung: In einer randomisierten Studie mit Sinusitis-Patienten zeigte sich kein klarer Nutzen durch Dampfinhalation gegenüber keiner Behandlung.1
  • Erhöhtes Risiko: Britische Beobachtungsstudien dokumentieren jährlich Hunderte von Verbrühungen – insbesondere bei Kleinkindern - durch umkippende Töpfe mit heißem Wasser oder durch  Dampf.2 3

Die Dampfinhalation sollte folglich aufgrund der fehlenden Wirkung und der damit verbundenen Risiken nicht mehr empfohlen werden.

Warum pulsierendes Aerosol bei Sinusitis?

Die Nasennebenhöhlen sind über sehr schmale Verbindungsgänge – sogenannte Ostien – mit der Nasenhöhle verbunden. Diese Engstellen sind nur schwach belüftet, so dass Kochsalzlösungen oder andere Wirkstoffe aus Nasenduschen, Sprays oder normalen Verneblern die Nebenhöhlen kaum erreichen können – sie strömen an den Ostien vorbei. Pulsierendes Aerosol funktioniert anders: Im PARI SINUS2 wird das Aerosol mit einem rhythmisch wechselnden Luftdruck („Wechseldruck“) abgegeben. Diese Druckschwankungen ermöglichen, dass feine Tröpfchen durch die Ostien in die Nasennebenhöhlen vordringen4, wo die vernebelten Substanzen dann direkt ihre Wirkung entfalten können.

Bei Sinusitis gezielt inhalieren – darauf kommt es an

Damit inhalierte Wirkstoffe gezielt in die Nasennebenhöhlen gelangen können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Wählen Sie ein Gerät, das pulsierendes Aerosol erzeugt

Nur ein sehr feines, pulsierendes Aerosol kann die engen Verbindungsgänge (Ostien) überwinden und die Nasennebenhöhlen erreichen. Normale Inhalationsgeräte erzeugen einen Nebel, der eingeatmet wird und an den kaum belüfteten Nebenhöhlen vorbeiströmt.

2. Richtige Anwendung des pulsierenden Aerosols 

Entscheidend ist, dass Sie während der Anwendung das Gaumensegel schließen. Nur dann kann der Wechseldruck das Aerosol durch die Ostien in die Nebenhöhlen „befördern“ – anstatt in den Rachen oder Lunge.

Derzeit ist uns nur ein zugelassenes Inhalationssystem bekannt, das über diese technischen Voraussetzungen verfügt: der PARI SINUS2.

PARI SINUS2 – gezielte Inhalation bei Nasennebenhöhlenentzündung und vielseitig einsetzbar

Der PARI SINUS2 erzeugt ein pulsierendes Aerosol, das fein genug ist, um durch die engen Verbindungsgänge (Ostien) in die Nasennebenhöhlen zu gelangen. Damit ermöglicht er eine gezielte Inhalationstherapie – besonders bei chronischer oder häufig wiederkehrender Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis).

Der PARI SINUS2 wurde speziell für diese Anforderung entwickelt – auf Basis jahrelanger technischer und klinischer Forschung.

Inhalation für mehr als nur die Nebenhöhlen

Neben der Anwendung bei Sinusitis kann der PARI SINUS2 auch zur Inhalation bei Erkrankungen der unteren Atemwege genutzt werden. Dafür wird der mitgelieferte Vernebler einfach durch einen PARI LC SPRINT ersetzt.

So kann das Gerät auch bei Beschwerden wie Husten, akuter Bronchitis oder chronischen Erkrankungen wie COPD eingesetzt werden – gemäß ärztlicher Empfehlung und Gebrauchsanweisung.

Welche Inhalationslösung eignet sich bei Nasennebenhöhlenentzündung?

Für die gezielte Inhalation bei Sinusitis wird die Anwendung einer hypertonen Kochsalzlösung (z. B. 3 %) empfohlen. Sie entzieht den Schleimhäuten Wasser (osmotischer Effekt), verflüssigt zähes Sekret und erleichtert so den Abtransport aus den Nebenhöhlen.

Kombinierte Lösungen mit Ectoin – wie PARI MucoClear Protect – bieten zusätzlich eine entzündungsreduzierende Wirkung, wie sie in klinischen Studien belegt wurde1. Ectoin stabilisiert Zellmembranen und schützt die Schleimhäute vor weiteren Reizungen.

Zur täglichen Befeuchtung – etwa bei trockener Raumluft oder im Anschluss an die Akutphase – eignet sich eine isotone Kochsalzlösung mit Ectoin, wie PARI Protect.

Fazit

Inhalieren kann bei einer Nasennebenhöhlenentzündung gezielt eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern. Dampfinhalationen werden häufig angewendet, ihre medizinische Wirkung ist allerdings fraglich und sie bergen zudem eine erhebliche Gefahr von Verbrühungen.

Um Wirkstoffe gezielt in die Nebenhöhlen zu vernebeln, benötigt man spezielle Inhalationsverfahren. Der PARI SINUS2 erzeugt einen pulsierenden Nebel, der bei richtiger Anwendung in die Nasennebenhöhlen gelangt.

Zur Lösung von zähem Schleim kann eine hypertone Kochsalzlösung inhaliert werden. Enthält die Inhalationslösung Ectoin, so kann sie auch dazu beitragen die Entzündung zu reduzieren. Isotone Kochsalzlösung mit Ectoin befeuchtet und schützt die Schleimhäute.

FAQs

Unmittelbar nach operativen Eingriffen und bei Mittelohrentzündungen sollten Sie vorab mit Ihrem Arzt über die Inhalation mit pulsierenden Aerosolen sprechen. Er wird mit Ihnen Risiko und Nutzen abwägen.

Der PARI SINUS2 ist geeignet für Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene.

Die Behandlung dauert ca. 5 bis 10 Minuten, je nachdem wieviel Inhalationslösung inhaliert werden soll.

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Quellen und weiterführende Links

[1] Little P et al. (2016). “Effectiveness of steam inhalation and nasal irrigation for chronic or recurrent sinus symptoms in primary care: a pragmatic randomized controlled trial.” CMAJ. 188 (13): 940–949. doi:10.1503/cmaj.160362.

[2] Scarborough, A., Scarborough, O., Abdi, H., & Atkins, J. (2020). Steam inhalation: More harm than good? Perspective from a UK burns centre. Burns, 46(8), 1891–1892.

[3] Lonie S etal. (2016). “Steam vaporizers: A danger for paediatric burns.” Burns. 42 (8): 1850–1853. doi:10.1016/j.burns.2016.05.009.

[4] Möller W, Schuschnig U, Bartenstein P, Meyer G, Häussinger K, Schmid O, Becker S (2014). "Drug delivery to paranasal sinuses using pulsating aerosols". Journal of Aerosol Medicine and Pulmonary Drug Delivery. 27 (4): 255–263. doi: 10.1089/jamp.2013.1071. 

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