Warum Asthma abends schlimmer ist und Tipps, was man dagegen tun kann

Viele Asthmatiker leiden abends und nachts stärker an Symptomen als tagsüber. Woran es liegt, dass sich die Atemwegserkrankung oft in den Abend- und Nachtstunden stärker bemerkbar macht, und wie Sie besser durch die Nacht kommen, erfahren Sie hier.

3 Gründe, warum Asthma abends schlimmer ist als tagsüber

Es gibt mehrere potenzielle Faktoren, warum Ihre asthmatischen Symptome abends und nachts verstärkt auftreten können. Beachten Sie, dass viele dieser Faktoren individuell sind und Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen sollten, wenn Ihre Asthma-Symptome abends regelmäßig zunehmen.

1. Zirkadianer Rhythmus (Tag-Nacht-Rhythmus)

Die Hauptursache für die Verschlimmerung der Asthmasymptome abends und nachts liegt im zirkadianen Rhythmus (=Tag-Nacht-Rhythmus) des menschlichen Körpers begründet. Unser Körper folgt diesem Rhythmus. „Speziell die Cortisol- und Histaminausschüttung unterliegt den zirkadianen Schwankungen. Der Körper produziert abends natürlicherweise weniger Cortisol und Histamin. Dies führt dazu, dass abends und nachts die Neigung zu Entzündungen steigt, wodurch wiederum die Bronchialschleimhaut aufschwillt“, erklärt Lungenfacharzt Prof. Dr. Fischer im Interview zu den Gründen, warum Asthmasymptome am Abend zunehmen. In der Folge treten abends mehr Asthmabeschwerden auf.

2. Körperliche Reaktionen in der liegenden Position

Wenn Menschen liegen, kann Sekret aus der Nase und den Nasennebenhöhlen in die Atemwege fließen und Husten als Schutzreflex auslösen. Darüber hinaus kann die horizontale Lage die Ausdehnung der Lunge einschränken, wodurch die Atmung erschwert wird.

3. Allergene im Schlafzimmer

Die Nähe zu Allergenen wie Hausstaub und Pollen kann die Asthmasymptome ebenfalls verschärfen. Befinden sich Allergene auf Kissen oder Bettdecke kommen Sie diesen automatisch sehr nahe, wenn Sie sich ins Bett legen.

Video: Papa, was ist Asthma?

Krankheiten wie Asthma sind oft komplex. Für Kinder ist es deshalb nicht immer leicht zu verstehen, was dabei im Körper passiert und warum eine Therapie notwendig ist. Unser kurzes, vertontes Kinderbuch erzählt ganz einfach, was in unseren Atemwegen bei Asthma passiert.

4 Tipps, wie Sie Asthma abends in den Griff bekommen

Das können Sie tun, damit sich Ihre asthmatischen Symptome abends nicht verschlimmern.

1. Richtige Medikamenteneinstellung

Es ist von größter Bedeutung, die verschriebenen Medikamente ordnungsgemäß einzunehmen. Wird das Asthma abends trotz konsequenter Medikamenteneinnahme schlimmer, muss gegebenenfalls die Therapie angepasst werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

2. Nasendusche vor dem Schlafengehen

Führen Sie eine Nasendusche vor dem Schlafengehen durch, um Ihre Nase von Sekret zu befreien. Dann läuft kein oder weniger Nasensekret im Liegen in den Rachen und Sie müssen weniger husten. Gerade bei einer Erkältung oder Heuschnupfen ist das wichtig. Bei Heuschnupfen bewirkt eine Nasenspülung außerdem, dass die Pollen (Allergene) aus der Nase gespült werden.

3. Sauberes Schlafzimmer

Sollten Sie auf eine Hausstaub- oder Pollenallergie mit Asthma reagieren, sind ein sauberes Schlafzimmer und Bettwäsche sehr wichtig. Wechseln Sie einmal pro Woche die Bettwäsche und reinigen Sie das Schlafzimmer regelmäßig.

Pollen aus Schlafzimmer ausschließen

Bei einer Pollenallergie ist es wichtig, dass kein beziehungsweise möglichst wenig Blütenstaub ins Schlafzimmer gelangt. Daher sollte niemand das Schlafzimmer mit Alltagskleidung betreten, weil daran Pollen von draußen haften können. Wechseln Sie und auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin die Kleidung, bevor Sie zu Bett gehen. Waschen Sie Ihr Haar vor dem Schlafengehen, um Pollen aus dem Haar zu entfernen.

Lüften, wenn die Pollenkonzentration am geringsten ist

Um zu verhindern, dass während des Lüftens Pollen ins Schlafzimmer gelangen, halten Sie die Fenster am Tag geschlossen. Lüften Sie nur, wenn weniger Pollen fliegen:

  • Stadt: In der Stadt lüften Sie idealerweise zwischen 6.00 und 8.00 Uhr.
  • Land: In ländlichen Gebieten ist die Pollenkonzentration zwischen 19.00 und 24.00 Uhr am niedrigsten und damit die beste Zeit, um zu lüften.

» Quelle: Lungenärzte im Netz – Vorbeugung bei Heuschnupfen

4. Durch Asthmatagebuch Trigger identifizieren

Führen Sie ein Asthmatagebuch, um bisher unbekannte Asthma-Auslöser zu identifizieren. Notieren Sie Ihre Beobachtungen und besprechen Sie diese mit Arzt oder Ärztin.


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Hinweis: Der Inhalt des Beitrags stellt keinen Therapieersatz dar. Die vorgestellten Übungen sollen als Beispiele für die Atemtherapie dienen. PARI empfiehlt Patienten, sich stets mit ihrem behandelnden Facharzt und Physiotherapeuten abzusprechen.


Ein Beitrag der PARI-BLOG Redaktion.


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