NEWS

Montag 24. Februar 2020

Grippeviren verbreiten sich bereits durch einfaches Atmen

von Kim Lührs


Einer amerikanischen Studie zufolge ist es sehr viel einfacher Grippeviren zu verbreiten als bislang gedacht. So werden die Krankheitserreger längst nicht nur durch Husten oder Niesen in die Luft katapultiert – einfaches Atmen genügt völlig. Dabei kann durch die Inhalation einer Kochsalzlösung die Keimlast der infektiösen Aerosole gesenkt werden.

Um die Übertragungswege des Grippevirus zu ergründen, hat die Arbeitsgruppe um Dr. Jing Yan von der Universität von Maryland/USA in College Park bei 142 Studienteilnehmern mit nachgewiesener Influenza Infektion in den ersten drei Tagen nach Krankheitsausbruch, Proben aus der ausgeatmeten Luft entnommen, und zwar während geatmet, gehustet oder geniest wurde1.

Die wesentlichen Ergebnisse der Studie:
11 von 23 Aerosolproben (Teilchen ≤ 5 μm), die ohne Husten oder Niesen gesammelt wurden, enthielten Virus-RNA; 8 davon wiesen Virusmengen auf, die für eine Infizierung ausreichen.

Die Verneblung von physiologischer Kochsalzlösung kann eine Tröpfcheninfektion eindämmen.

Dies zeigte eine weitere amerikanischen Studie: Die Inhalation einer NaCL Lösung verringert die Ausatmung keimbeladener Bioaerosoltröpfchen signifikant über einen längeren Zeitraum2. Die sogenannten „High Producern“ (Abgabe von über 500 infektiösen Partikeln innerhalb von 6 Stunden) reagierten auf die Kochsalzinhalation mit einem signifikanten Abfall der Teilchen von mehr als 70%. Dieser Effekt hält über 6 Stunden an.

Fazit:
• Die Verneblung von isotoner Kochsalzlösung eignet sich für die Prävention und Behandlung bei Erkältungskrankheiten
• Günstige und sichere Methode
• Einfach in der Handhabung
• In der Erkältungszeit breit einsetzbar
• Für alle Altersklassen 

1. Yan J, Grantham M, Pantelic J, et al. Infectious virus in exhaled breath of symptomatic seasonal influenza cases from a college community. Proc Natl Acad Sci. 2018;115(5):1081-1086.
2. Edwards DA, Man JC, Brand P, et al. Inhaling to mitigate exhaled bioaerosols. Proc Natl Acad Sci U A. 2004;101(50):17383-8.

 

Zurück

Sie haben Fragen, Anregungen oder möchten mit uns über wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen?

Dr. Rosina Ledermüller

Dr. Rosina Ledermüller

Director Medical Affairs
+49 (0) 8151 279 5 213